Das Hernienzentrum der OC | OrthoChirurgie – Praxis für Orthopädie und Chirurgie bietet Ihnen eine individuelle und hochqualifizierte Diagnostik und chirurgische Therapie von Leisten- und Bauchwandbrüchen (sog. Hernien) an. Mit unseren beiden Standorten in Ludwigshafen-Friesenheim und Mutterstadt sind wir Ihr kompetenter Ansprechpartner und begrüßen Sie gerne zu einem persönlichen Gespräch in unseren Praxisräumen.
Wir halten uns auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft, nehmen regelmäßig an nationalen und internationalen Kongressen teil. Dadurch können wir Ihnen die beste und sicherste Therapie jederzeit anbieten. Wir haben uns dabei auf minimal invasive Therapieformen spezialisiert, damit Sie schnell wieder einsatzfähig sind.
Informationen zum Hernienzentrum
Was ist ein Hernienzentrum:
Die Qualität in der Hernienchirurgie kann nur gesichert bzw. verbessert werden, wenn der Operateur zum einen alle wesentlichen Angaben zu seinen Hernienpatienten und deren Erkrankung schriftlich festhält, zum anderen, wenn er das langfristige Ergebnis seiner Operationen kennt. Aus diesem
Grunde haben sich in der Hernienchirurgie erfahrene Chirurgen zu der gemeinnützigen Gesellschaft Herniamed zusammengeschlossen und sich hier im Rahmen eines freiwilligen Qualitätssicherungsprojektes verpflichtet, sämtliche in ihrer Klinik bzw. Praxis operierten Hernienfälle genau zu dokumentieren und die erhobenen Daten einer wissenschaftlichen Auswertung zuzuführen.
Hernie (Bauchwandbruch):
Ein Bauchwandbruch ist der Austritt von im Bauch gelegenen Fettanteilen oder Eingeweiden aus der Bauchhöhle durch eine angeborene oder erworbene Lücke. Das Wort Hernie stammt aus dem griechischen und steht für das Wort Knospe, da es sich hierbei um Ausstülpungen handelt, die einer Knospe ähneln. Eine Voraussetzung für die Entstehung einer Hernie ist eine Schwachstelle in der Bauchdeckenwand, die an unterschiedlichen Lokalisationen gelegen sein kann. Die Schwachstelle kann geboren aber auch später entstehen, beispielsweise durch eine chronische Lungenschädigung mit starkem Husten, einer Narbe nach einer Bauchoperation oder einem erhöhten Druck im Bauchinneren durch z.B. Schwangerschaften oder auch Tumoren.
Bei mir wurde eine Hernie festgestellt, was nun?
Oft ist eine Hernie ein Zufallsbefund und zeigt sich als kleine Beule. Schmerzen sind eher die Ausnahme, es handelt sich eher um ein Druckgefühl oder eine ziehenden Schmerz bei Bewegung. Eine Hernie tritt immer aufgrund eines chronischen, also über Jahre andauernden, Prozesses der Gewebsveränderung auf oder ist bei jüngeren Menschen als Schwachstelle der Bauchdecke angelegt. Bei starken Schmerzen mit Übelkeit und /oder Erbrechen sollte sofort ein Arzt oder eine Notaufnahme aufgesucht werden. Bei eher milden Symptomen im Leistenbereich nach z.B. sportlichen Aktivitäten kann auch 2-4 Wochen abgewertet werden, da es sich oft um eine Problematik der Muskelgruppen im Beckenbereich (Adduktoren) handelt, die sich unter Schonung und Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten wie Ibuprofen oder Diclofenac deutlich bessert und keiner operativen Therapie bedarf. Wenn aber eine Beule vorhanden ist, die sich im Liegen zurückbildet und bei Husten im Stehen wiederauftritt, ist eine Hernie recht wahrscheinlich und sollte durch einen Chirurgen abgeklärt werden.
Welche Operationsmöglichkeiten gibt es?
Heute gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Operationsverfahren (mit oder ohne Netzeinlage, Schlüssekloch oder offene Technik), die ein wesentlich differenzierteres Herangehen erlauben und somit eine „maßgeschneiderte“ Chirurgie möglich machen. Daher sollte ein spezieller Hernienchirurg immer verschiedene Operationsferfahren sicher beherrschen und regelmäßig durchführen. Prinzipiell halten wir uns bei den Operationstechniken nach den Empfehlungen der deutschen (DHG) und europäischen Herniengesellschaft (EHS)
Bei der Operationstechnik des direkten Nahtverschlusses wird die Lücke mit einem Faden mit mehreren Nähten sicher verschlossen. Dieses Verfahren wird bei kleineren Hernien unter 2 cm im Nabel- oder oberen Bauchwandbereich angewandt. Narbenhernien sollten dagegen immer mit einem Netz versorgt werden, da hier die Gefahr eines erneuten Bruches (Rezidiv) deutlich größer ist.
Bei größeren Hernien, Narbenhernien und bei bestehenden Risikofaktoren wie z.B. Übergewicht, chronische Lungenerkrankungen oder Bindegewebsschwäche, muss zur Verstärkung ein Kunststoffnetz eingesetzt werden. Ansonsten ist die Rezidivgefahr zu groß. Die Netze bestehen meistens aus dem Kunststoff Polypropylen oder Polyvinylidenfluorid und sind in der Regel sehr gut verträglich. Alle Netze haben eine Tendenz zur Schrumpfung, weshalb diese eher zu groß als zu klein eingesetzt werden sollten. Das Netz sollte den Rand der Hernie bei Nabelhernien um mindestens 3cm und bei Narbenhernien um mindestens 5 cm überlappen, um bei Schrumpfung ein Rezidiv zu verhindern.
Minimal Invasive Technik
Die Leistenhernie wird bei uns in der Regel in schonender Technik Minimal Invasiv operiert. Dabei bevorzugen wir das TEP (TransExtraperitoneale Patchplastik) Verfahren. Eine minimal- invasive Leistenbruch-OP erfolgt mittels kleiner Bauchschnitte unterhalb des Bauchnabels. Mit der sogenannten TEP (TransExtraperitoneale Patchplastik) und TAPP (TransAbdominale Präperitoneale Patchplastik) stehen zwei verschiedene Varianten einer minimal-invasiven Leistenbruch-Operation zur Verfügung. Beide Verfahren arbeiten mit großflächigen Kunststoffnetzen (mindestens 10x15cm), die von der Rückseite der Bauchwand eingesetzt werden.
Zu den Vorteilen einer minimal-invasiven Leistenbruch-OP gehört, dass der Patient sich bereits nach 7 bis 10 Tagen wieder körperlich belasten darf. Darüber hinaus wird das Kunststoffnetz über dem Leistenbruch platziert, ohne dass dieser unter Zug zugenäht werden muss. Der Patient spürt in der Regel nach der Operation keine starke ziehenden Schmerzen und und ist schneller wieder beweglich. Die minimal-invasive Leistenbruch-OP wird unter Vollnarkose durchgeführt. Die Eingriffe führen wir ambulant oder stationär durch. Bei ambulante Operationen bleiden die Patienten zur Überwachung 1-2 Stunden und können sofort Normal belasten. Bei stationären Operationen bleiben die Patoienten zur Überwachung ein bis zwei Nächte stationär. Schwimmen und Laufen (Joggen) können nach 3 Wochen erfolgen, schwere körperliche Tätigkeiten und Kraftsport erst nach 4-6 Wochen.
Ohne Netz:
Junge Patienten unter 25 Jahren oder Patienten, die trotz eines erhöhten Rezidivrisikos kein Netz wünschen, können nach der Shouldice oder Desarda Technik operiert werden. Dabei wird die Leistenkanalhinterwand ohne Netz verstärkt. Diese Operationen können ambulant durchgeführt werden.
Schouldice:
Bei dieser Methode wird die Leistenkanalhinterwand mit einer doppelten Naht eines sich nicht auflösenden Fadens verstärkt.
Desarda:
Diese OP-Technik wurde erstmals 2003 von dem indischen Chirurgen Mohan P.
Desarda aus Pune beschrieben. Die Stabilisierung der Leistenkanalhinterwand erfolgte durch
einen Faszienverschiebelappen ohne Netz.
Mit Netz:
Bei Patienten, mehrfach im Bauchinnenraum operiert wurden, nach Prostataoperation, oder einen Bruch haben, der in den Hodensack (Skrotum) reicht, bevorzugen wir das offene Verfahren nach Lichtenstein.
Lichtenstein:
Diese Methode der Leistenbruch-OP wurde 1984 von dem amerikanischen
Chirurgen entwickelt und gehört inzwischen zu den am häufigsten eingesetzten
Operationsverfahren. Bei der Methode wird die Bruchlücke mit einem speziellen
Kunststoffnetz verschlossen.
Oberbauch-, Nabel- und Narbenbrüche:
Heute gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Operationsverfahren, die ein wesentlich differenzierteres Herangehen erlauben und somit eine „maßgeschneiderte“ Chirurgie möglich machen.
Im Prinzip:
Onlay-Technik:
bei der Technik liegt das Netz auf der Bauchdecke (Faszie). Dadrüber kommt nur das Unterhaut Fettgewebe und die schützende Oberhaut. Der Eingriff ist technisch nicht allzu komplex und der Bauchinnenraum wird dabei nicht eröffnet.
Nachteil ist die erhöhte Rezidivgefahr, weshalb es nur in Ausnahmefällen durchgeführt wird.
Sublay-Technik:
Hier wird das Netz nach einer ausführlichen Präparation zwischen Muskel und der unteren Bindegewebsschicht des geraden Bauchmuskels (Hinteres Faszienblatt) platziert. Dadurch liegt es sehr stabil und wächst gut ein. Nachteile bestehen in der erhöhten Nachblutungsgefahr und dem größeren Gewebeschaden.
PUMP-Technik:
Dieses Verfahren nennt sich Präperitoneal Umbilical Mesh Plastic. Dabei werden Bauchwandbrüche mit einem meist runden Netz versorgt, welches 5-8cm im Durchmesser ist und nicht direkt in dem Bauchinnenraum platziert wird (intraperitoneale Lage), sonder auf das Bauchfell.
IPOM -Technik:
Dieses Verfahren nennt sich IntraPeritoneal Onlay Mesh. Dabei werden Bacuwandbrüche mit einem meist runden Netz versorgt, welches 5-8cm im Durchmesser ist und in dem Bauchinnenraum platziert wird (intraperitoneale Lage).
Minimal Invasive Technik:
Wir empfehlen die Schlüssellochtechnik bei größeren Brüchen über 2 cm, bei Adipose Patienten und bei vorhandene Rektusdiastase.
Laparoskopische IPOM:
Das Netz wird in der Regel mittels Schlüssellochoperation in der Bauchhöhle platziert und mit Tackern, die sich nach 3-6 Monaten auflösen, festgemacht. Nachteil neben den Verwachsungen sind hier erhöhte Schmerzen in den ersten 5 Tagen. Desewegen wird diese Eingriff stationär durchgeführt. Die Schmerzintensität und die Verwachsungen sind vom Patient zum andern unterschiedlich und vor der Operation schwer einzuschätzen.
MILOS und E-MILOS:
Bei der MILOS (Mini-Less-Open-Sublay) und EMILOS (Endoskopische Mini Less-Open-Sublay) handelt es sich um eine Hybridthechnik wodurch kleine Schnitte große stabile Netze in Sublay-Technik eingelegt werden können. Hier lediglich ein etwa 4 bis 6 Zentimeter langer Schnitt über dem Bruch nötig. Durch diesen wird ein 30×20 Zentimeter großes Netz eingebracht, somit wird die gesamte vordere Bauchwand stabilisiert. Im Gegenteil zum offenen Verfahren ist das Risiko einer Wundheilungsstörung oder Infektion geringer und die Schmerzskala niederiger.
Wir haben es geschafft und sind nun auch auf YouTube für Sie da! Unser erstes Video können Sie sich bereits auf unseren Channel „OC OrthoChirurgie“ anschauen. In Zukunft folgen hier weitere Videos zu unseren chirurgisch, orthopädischen Leistungen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf unseren Channel und natürlich auch über ein Abo.
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